Guten Morgen, Breslau

Wenn man am Morgen wegen des Lärms denkt, es wäre schon Mittag und man hätte verschlafen, beim Blick auf die Uhr aber 6:47 liest, weiß man, dass man in der Großstadt ist. Ich habe trotzdem gut geschlafen, zum Frühstück wie schon beim gestrigen Abendbrot die schmucke Gemeinschaftsküche ganz allein benutzt und köstliche Sauerkirschkonfitüre genossen. Ich lerne den Umgang mit einer Microwelle. Ich taste mich an löslichen Kaffee heran. Ich liebe die sämige polnische Vollmilch. Halleluja. 

 

Heute werde ich Breslau erkunden, einen Wasserkocher erstehen, damit ich beim Heißgetränke herstellen autark bin und nicht aus dem 4. Stock ins Erdgeschoss eilen muss (es gibt einen Fahrstuhl!) sowie einen günstigen Platz im Haus suchen, an dem ich WLAN habe, weil das Netz nicht bis zu mir hinaufreicht. Ich sitze im sprichwörtlichen Elfenbeinturm, netzlos und ohne Unterhaltungsmedien - die besten Voraussetzungen für die ungestörte Arbeit an meinen Texten. Was will ich mehr?