Vorgestern und gestern traf ich mich mit Ewa. Am Mittwoch nur mit ihr allein, gestern dann zusammen mit einem Germanisten und einem Soziologen. Der Mittwoch mit Ewa brachte mir ein großes Geschenk. Nachdem wir im "Vinyl", einem kleinen Cafe, in dem noch echte Schallplatten laufen, gemütlich in Sesseln gesessen und Kaffee getrunken hatten (eine Spezialität mit Orangensaft), spazierten wir noch zu einem kleinen polnischen Restaurant, dessen gute Küche mir Ewa empfahl. Unsere Gespräche drehten sich an diesem Tag um Krankheit, Psychologie, Philosophie und Politik. Wieder fanden wir erstaunliche Gemeinsamkeiten. Beim Mittagessen dann schlug Ewa, die als Übersetzerin abeitet, mir vor, meine Texte ins Polnische zu übersetzen und in Polen herauszubringen. Ich war einen Moment lang sprachlos, bevor ich begeistert zusagte. Gestern trafen wir uns noch einmal, wie schon gesagt saßen diesmal noch zwei Herren mit am Tisch. Der Germanist war ein äußerst witziger Gesprächspartner, der eine Lachsalve nach der anderen produzierte. Der Soziologe verfügte ebenfalls über sehr viel trockenen Humor und so vergingen die vier Stunden im Mleczarnia wie im Fluge. Am Ende bat mich Ewa noch darum, sie bei sich zu Hause einmal zu besuchen. Zudem wollen wir nächste Woche zusammen in eine Ausstellung gehen. Das alles ist sehr aufregend und entsprechend schlecht ist mein Schlaf nach solchen Tagen aber missen möchte ich sie auf keinen Fall - die spannenden Gespräche mit den Einheimischen. Erst auf diese Weise wird Polen für mich lebendig.